Mann hält sich den Rücken

Wenn der Stein sich meldet

Harnsteine können sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen – von völlig symptomlos bis hin zu starken, plötzlich einsetzenden Schmerzen. Die Art und Intensität der Symptome hängen unter anderem von der Größe, Lage und Bewegung des Steins im Harntrakt ab.

Typisch für Harnsteine ist die sogenannte Nierenkolik: ein plötzlich auftretender, sehr starker, krampfartiger Schmerz im Rücken- oder Flankenbereich, der wellenartig kommt und geht. Oft strahlt der Schmerz in den Unterbauch, die Leiste oder sogar bis in die Genitalien aus. Betroffene sind in solchen Momenten häufig unruhig und können keine schmerzlindernde Position finden.

Weitere mögliche Symptome sind:

  • Blut im Urin (sichtbar oder mikroskopisch)
  • Häufiger Harndrang oder erschwertes Wasserlassen
  • Brennende Schmerzen beim Wasserlassen
  • Übelkeit und Erbrechen, besonders bei starken Koliken
  • Fieber und Schüttelfrost, wenn eine Infektion zusätzlich vorliegt (Hinweis auf medizinischen Notfall)

Manche kleinere Steine verursachen jedoch gar keine Beschwerden und werden nur zufällig bei einer Ultraschall- oder Röntgenuntersuchung entdeckt.

Diagnose von Harnsteinen

Moderne Diagnosemöglichkeiten für Harnsteine umfassen verschiedene bildgebende Verfahren und Labortests, die eine schnelle und präzise Erkennung ermöglichen:

Ultraschall (Sonografie):

  • Erste Wahl zur Diagnostik, besonders für Nieren- und Blasensteine
  • Strahlungsfrei und gut geeignet für Schwangere

Niedrigdosis-CT (Computertomografie):

  • Goldstandard zur präzisen Steindetektion
  • Erfasst selbst kleine Steine und zeigt ihre genaue Lage
  • Ohne Kontrastmittel möglich (niedrigere Strahlenbelastung)

Röntgen (nur bedingt geeignet):

  • Zeigt nur röntgendichte Steine (z. B. Kalziumhaltige Steine)
  • Wird oft in Kombination mit anderen Verfahren genutzt

MRT (Magnetresonanztomografie):

  • Eher selten für Harnsteine eingesetzt
  • Nützlich bei speziellen Fragestellungen oder bei Patienten, die keine Strahlenbelastung erhalten dürfen

Urinanalyse:

  • Test auf Blut, Infektionszeichen oder Kristalle im Urin
  • pH-Wert-Messung zur Identifikation von Steinarten

Bluttests:

  • Kontrolle von Nierenwerten, Kalzium, Harnsäure & anderen Stoffwechselparametern

Steinanalyse:

  • Untersuchung des ausgeschiedenen Steins zur Bestimmung der Zusammensetzung
  • Hilft bei der gezielten Vorbeugung

Akute Warnzeichen

Plötzliche, starke Schmerzen (Nierenkolik)

  • Heftige, krampfartige Schmerzen in der Flanke oder im unteren Rücken
  • Kann in den Unterbauch oder die Leiste ausstrahlen
  • Oft wellenförmig, keine Schmerzlinderung in Ruhe

Blut im Urin (Hämaturie)

  • Urin rötlich bis bräunlich verfärbt
  • Kann auf Schleimhautverletzungen durch den Stein hinweisen

Harnverhalt (kein Wasserlassen möglich)

  • Der Urinfluss wird blockiert, starke Schmerzen in der Blase / Nierengegend
  • Risiko eines Nierenstaus – sofortige ärztliche Behandlung erforderlich

Fieber & Schüttelfrost 

  • Kann auf eine Infektion (z. B. Harnwegsinfekt oder Nierenbeckenentzündung) hinweisen
  • Besonders gefährlich, wenn Harnstau vorliegt
  • Risiko einer Blutvergiftung 

Übelkeit & Erbrechen

  • Zeichen für extreme Schmerzbelastung oder fortgeschrittene Nierenprobleme

Wann reicht ein Arzttermin, wann in die Notaufnahme?

Zum Urologen bei:

  • Leichten, erträglichen Schmerzen
  • Wiederkehrenden Beschwerden, aber kein Fieber oder Harnverhalt
  • Blut im Urin ohne starke Schmerzen

In die Notaufnahme bei:

  • Starken, unerträglichen Schmerzen
  • Harnverhalt (kein Wasserlassen mehr möglich)
  • Fieber oder Schüttelfrost (Gefahr einer Infektion / Sepsis)
  • Übelkeit und Erbrechen in Kombination mit Schmerzen

Wichtig: Wer einmal einen Harnstein hatte, sollte regelmäßige Kontrollen beim Urologen wahrnehmen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen

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